Kaffee-Verkostung im Abo

Heute war es endlich soweit! Die erste Lieferung meines Kaffee-Abos für 6 Monate ist eingetroffen. Da alle 6 Kaffees die ich in diesem Abo erhalte, etwas besonderes sind, werde ich hier meine Erfahrungen darüber teilen. Tut dem Blog ja auch ganz gut, ein paar mehr Inhalte zu erhalten.

Doch erstmal von vorn.
Der Alex vom iPhoneblog hatte irgendwann mal ein Abo für Filterkaffees und Espressi erwähnt, dass ich so in Deutschland leider nirgendwo gefunden habe. Der Anbieter Squaremile Coffee bietet ein 6- oder 12-Monats Abo an, bei dem man jeden Monat eine Sorte Kaffee zugesendet bekommt. Das Abo gibt es entweder für Espresso oder eben Filterkaffee. Für letzteres habe ich mich entschieden. Somit erhalte ich jetzt für die nächsten 6 Monate jeden Monat einen anderen “besonderen” Kaffee (ganze Bohne, selbstverständlich!).

Zugegeben der Kaffee ist nicht gerade günstig, der Sitz von Squaremile Coffee ist in London, probieren kann ich diesen also auch nicht. Da ich bei ca. 38€/kg Kaffee aber nicht gerade von einfachen Bohnen ausgehe, habe ich mich darauf eingelassen und Ende Januar bestellt. Dieses Abo habe ich zu Weihnachten geschenkt bekommen, ansonsten hätte ich dieses vermutlich auch selbst nicht gekauft.
Zu jeder Lieferung mit 350g frisch geröstetem Kaffee, der übrigens nur jeden ersten Donnerstag im Moment geröstet wird und anschließend direkt an die Abonnenten verschickt wird, liegt ein kurzes Info-Blatt bei mit der Herkunft des Kaffees, sowie eine kurze Übersicht über den Geschmack. Nun könnte ich das natürlich einfach abtippen, allerdings spiegelt das somit nicht meine eigenen Erfahrung wieder.

Kaffee bereite ich seit ca. 3 Monaten mit einer AeroPress zu, der Geschmack des Kaffees kommt einfach noch mehr zur Geltung. Wenn man einmal Kaffee nach dieser Methode getrunken hat, schmeckt normaler Filterkaffee einfach nur noch schlecht, auch der Kaffee aus einer Bodum French Press kommt bei weitem nicht heran. Ich nutze in der AeroPress ganz normale Papierfilter, da ich mir keinen geschmacklichen Unterschied zu einem Metallfilter vorstellen kann, ausprobiert habe ich dies aber nicht.

Februar Lieferung

  • Sorte: Kochere, Gedeo
  • Land: Äthiopien
  • Region: Gedeo
  • Farm: Kochere

Röstung

Die Bohnen sind sehr hell geröstet, was mir persönlich sehr zusagt.
Eine so helle Röstung findet man im Supermarkt garantiert nicht und auch bei meinen bisherigen durchaus hochwertigen Kaffees hatte ich selten so ein helles braun der Bohnen.
Der Geruch direkt aus dem Päckchen ist sehr fruchtig und erinnert an einen Hauch von Zitrone. Bedingt durch die Röstung, denke ich, ist der “typische” Kaffeebohnen-Geruch milder.

Zubereitung

Wie oben erwähnt bereite ich meinen Kaffee Tasse für Tasse mit einer AeroPress zu. Da heute meine erste Verkostung war, habe ich mich an meinen Standard-Werten orientiert und versuche nun das noch zu optimieren.

  • Menge: 15g Bohnen
  • Mahlgrad: Medium-Fein, der gemahlene Kaffee hat ungefähr die Konsistenz wie brauner Zucker, vielleicht etwas feiner
  • Verfahren: AeroPress “inverted”
  • Ziehzeit: 45 Sekunden
  • Wasser: 200ml bei 85°

Mit dem Mahlgrad und auch der Ziehzeit werde ich die nächsten Tage sicherlich noch variieren und schauen was geschmacklich zu dieser Bohne vielleicht noch besser passt.

Geschmack

Squaremile beschreibt den Kaffeegeschmack mit “tropischen Früchten, Melone, Mango und Passionsfrucht”. Zugegeben, dass ist wie mit Wein, was hier teilweise an Geschmacksnoten aufgezählt wird schmecke ich niemals heraus.
Der Geruch des fertigen Getränks hat aber wie auch die Bohne selbst einen sehr angenehmen Zitrusduft und bei einem Blindtest würde ich auf Anhieb vermutlich eher auf einen Früchtetee tippen. So intensiv hat ein Kaffee noch nie nach Kaffee geduftet bei mir bisher.
Auch der Geschmack hat eine leichte Zitrusnote, eine sehr angenehme aber vorhandene Säure und die Intensität ist sehr angenehm leicht. Gleich beim ersten Versuch konnte ich weder unangenehme Bitterstoffe noch zu starke Säure herausschmecken.

Fazit

Der Kaffee wirkt durch seine angenehme Säure und den Hauch von Zitrus sehr leicht, passt aber am besten für dann, wenn man mal ein paar Minuten Ruhe hat und den Kaffee wirklich genießen kann. So nebenbei ist ein einfach zu schade, nicht nur weil er einen doch recht hohen Preis hat, sondern weil er wirklich anders schmeckt.
Das ist für mich ein Kaffee den ich am liebsten am Nachmittag in aller Ruhe trinken kann.

Sicherlich wird keine der Sorten ein Kaffee sein, den man so nebenbei am Arbeitsplatz in einem Pott herunterschluckt. Trotzdem macht es jetzt schon Spaß diesen Kaffee auszuprobieren. Ein Alltags-Kaffee wird diese Sorte bei mir allerdings nicht werden.